Auf der freien Informations- und Diskussionsplattform Quora antwortete der Facharzt für Anästhesie beim Krankenhaus Freudenstadt (Baden-Württemberg) Wolfgang Malek auf eine Frage bez. des seligen Europa-Abgeordneten und Präsidenten der „Paneuropa Union“, Dr. Otto von Habsburg Lothringen (1912-2011, EU-Abgeordneter von 1979 bis 1999). Die Frage lautete:
„Otto von Habsburg hat u.a. 2003 eine Rede gehalten. Darin behauptete er, dass Putin im Kalten Krieg Bautzener Gefängniswärter war. Trifft das zu?“
Antwort von Dr. Malek:
„Das sagte er nicht DIREKT, sondern in einem Video sagte er, dass er Ex-Häftlinge aus Bautzen getroffen habe, die über Russen als solche Positives sagten, aber Negatives über Putin.
Das muss und wird wohl nicht heißen, dass Putin „in“ Bautzen arbeitete, sondern dass der russische Geheimdienst und insbesondere Putin, der damals KGB-Resident in Dresden war, dabei mithalfen, regimekritische DDR-Bürger zu verhaften und nach Bautzen zu schicken. Und er hat gesagt, was Sie ihm sagten.
Was an der 2003er Rede aber wirklich interessant ist, ist, dass damals nur die Wenigsten im Westen Putin kritisch sahen – Otto von Habsburg dagegen sehr wohl“.*
* Otto von Habsburg war einer der ersten Kritiker des russischen Präsidenten Putin. In einem Interview mit der deutschen Tageszeitung Die Welt im Jahr 2002 und in zwei Reden in den Jahren 2003 und 2005 warnte er vor Putin als einer „internationalen Bedrohung“ und sagte, er sei „grausam und unterdrückerisch“ und ein „kalter Technokrat“. In einer Vorstellug seines Buches, „Le Nouveau défi européen. Conversations avec Jean-Paul Picaper“ (Fayard Verlag, Paris) in Okzitanien im Jahr 2007 nannte er Putin „Un bureaucrate sauvage“ („ein wilder Bürokrat“).