Italien forderte vom Iran die Freilassung der Journalistin Cecilia Sala und erhielt sie

Die 29-jährige italienische Journalistin wurde im finsteren Evin-Gefängnis in Teheran in Einzelhaft gehalten. Der italienische Verteidigungsminister hatte eine „inakzeptable Festnahme“ angeprangert. Die junge Frau arbeitet insbesondere für die Zeitung Il Foglio. Claudio Cerasa, Herausgeber der Zeitung, erinnerte daran, dass „Journalismus kein Verbrechen“ sei: „Cecilia hatte ein reguläres Visum für den Iran. Sie war nicht verdeckt tätig. Cecilia ist keine Abenteurerin. Sie ist eine kompetente, gute, vorbereitete und sorgfältige Journalistin.“

Cecilia Sala reiste am 12. November 2024 mit einem Journalistenvisum in den Iran ein. Die iranische Polizei nahm sie am 19. Dezember fest, einen Tag vor ihrer geplanten Rückkehr nach Italien. Dem römischen Botschafter im Iran wurde die Erlaubnis erteilt, sie im Gefängnis zu besuchen. Als Sinnbild einer neuen Generation von Weltbeobachtern erschütterte sie ihr Heimatland.  

Offenbar war ihre Verhaftung als Verhandlungsobjekt gedacht, ohne dass es irgendwelche Beweise für die ihr vorgeworfenen Taten gab. Ihre Inhaftierung stand in klarem Zusammenhang mit der Verhaftung zweier iranischer Ingenieure wenige Tage zuvor in Italien und den USA. Sie wurden verdächtigt, die gegen den Iran gerichteten Sanktionen umgangen zu haben, insbesondere indem sie „hochentwickelte elektronische Komponenten in den Iran exportierten“. Am 8. Januar 2025 wurde sie von den iranischen Behörden freigelassen und kehrte im Austausch gegen diese beiden Agenten nach Italien zurück. 

Cecilia ist bei jungen Leuten, die ihren Podcast mit internationalen Nachrichten verfolgen, sehr beliebt und machte Schlagzeilen in italienischen Zeitungen. Als Sonderkorrespondentin der Tageszeitung Foglio Simonetta Sciandivasci hatte sie im Januar 2022 ihren Podcast auf der in Mailand ansässigen Plattform Chora gestartet und hat dort täglich 250.000 Zuhörern und auf Instagram 450.000 Follower.

Sie durfte mit ihren Verwandten telefonieren und schilderte ihnen Einzelheiten über ihre Haftbedingungen im schrecklichen Evin-Gefängnis, einer der Brutstätten des Justizmordes weltweit. Sie war in Einzelhaft und schlief auf dem Boden in einer ungeheizten Zelle, in der das Licht ständig an war. Offiziell wegen „Verstoßes gegen die Gesetze der Islamischen Republik Iran“ verhaftet, in Wirklichkeit völlig grundlos. Die Iraner hatten ihr Ziel gut gewählt und die guten Beziehungen zwischen Donald Trump und der italienischen Premierministerin Georgia Meloni nicht außer Acht gelassen. Meloni sprach am 5. Januar von ihr mit Donald Trump. in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida.

Der Iran ist wie Russland und andere Staaten ein Land, in dem Willkür herrscht. Er hatte Cecilia verhaftet, um eine Geisel zu haben, die er verkaufen konnte. Es wird in Genf mit iranischen Abgesanden des Mollahs-Staates wieder über deren Atombombenprogramm verhandelt. Dabei schmachten seit Jahren unschuldige Europäer in iranischen Gefängnissen. Geiselnahme ist im islamistischen Nahhost üblich. Die Hamas, ein Proxi des Irans täuschte nach dem sechsmonatigen Waffenstillstand vom 15. Januar 2025 it Israel 33 unschuldigen Geiseln, hauptsächlich Frauen und Kinder, gegen 1.000 (insg. 1 800) palästinensischen Gefangenen darunter krimùminelle Terroristen une Mörder. Einer von ihnen wollte lieber in seinem israelischen Gefängnis bleiben,  weil er sich dort sicherer als bei der Hamas fühlte. Davon wurde nicht berichtet.  Ein anderer wurde an seiner Stelle ausgetauscht.

(Chora Media, Euronews, via AP. 28.12.2024.)