Putin, der glaubte, die Ukraine in drei Tagen erobern zu können, hat sich verkalkuliert. Washington und England schätzen, dass bei der Eroberung von nur 17 % der Ukraine in zweieinhalb Jahren schrecklicher Kämpfe bis 700.000 russische Soldaten getötet oder schwer verletzt wurden. Über 90 000 sind mit Sicherheit gestorben.
Wir sind weit entfernt vom Februar 2022. Heute muss der russische Diktator seine Atomwaffen schwenken, um die Gegner, die es sich durch seinen Angriff geschaffen hat, davon abzuhalten, in russisches Territorium einzudringen. Dies ist aber bereits geschehen, und zwar durch ukrainische Drohnen, die gezeigt haben, dass sie die Dächer Moskaus und insbesondere des Kremls erreichen können, sowie durch den Einmarsch der ukrainischen Armee im russischen Oblast Kursk. Dem waren einige Einfälle russischer anti-Putin Freiwilliger aus der Ukraine vorausgegangen in Beldgorod (Russland). Normalerweise, folgt man Putins Denken, hätte diesem Überschreiten der roten Linien einen atomaren Schlag Russlands auslösen sollen. Das geschah aber nicht. Eines ist klar: China und Indien, von denen Russlands Überleben als souveräner Putin-Staat heute abhängt, stehen einer nuklearen Reaktion Russlands entschieden ablehnend gegenüber.
Aber das Schlimmste ist, dass Putin selbst sein Land ruiniert und er keinen Massenmobilmachung mehr durchführen kann, vor allem nicht im bevölkerungsreichen russischen Westen, während die Republiken der Russischen Konföderation weiter im Osten bereit sind, sich gegen den Kreml-Tyrannen zu erheben, von Dagestan angeführt. Mehr als 700.000 Tote und Verletzte… In einem Interview mit der BBC am 10. November 2024 gab der britische Verteidigungsminister den Tod einer beispiellosen Zahl russischer Soldaten in der Ukraine im Oktober bekannt: An der Front rückt Moskau langsam vor, allerdings zum Preis kolossaler Verluste. In einer Fernsehansprache der BBC sagte der britische Generalstabschef, dass Russland hinsichtlich der militärischen Verluste den schlimmsten Monat seit Kriegsbeginn im Oktober 2024 erlebt habe, berichtete der Fernsehsender. „1.500 Tote und Verwundete pro Tag“ im Oktober auf russischer Seite. Diese Zahlen nannte Sir Tony Radakin, Chef des britischen Generalstabs, in einem Interview mit der BBC. Ihm zufolge war es der tödlichste Monat für die Moskauer Truppen seit Kriegsbeginn. An manchen Tagen sollen in Russland über tausend Soldaten an der Front gefallen sein. „Russland steht kurz davor, 700.000 Tote oder Verwundete zu vermissen“, sagte Sir Tony Radakin. Moskau gibt die Zahl der Verluste in seinen Reihen nicht bekannt, doch laut dem jüngsten Bericht des ukrainischen Verteidigungsministeriums, der Newsweek vorliegt, liegt diese Zahl bereits bei „708.890 russischen Soldaten“, berichtete das amerikanische Magazin in einem am 10. November 2024. veröffentlichten Artikel. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums verlor Russland außerdem 9.249 Panzer, 18.726 gepanzerte Kampffahrzeuge und 20.280 Artilleriesysteme.
„Russland gibt derzeit über 40 Prozent seiner öffentlichen Ausgaben für Verteidigung und Sicherheit aus, was mehr ist als das Budget für Bildung und Gesundheit zusammen“, sagte der britische Verteidigungsminister gegenüber der BBC. .. . ganz abgesehen von den materiellen Verlusten. Sir Tony Radakin räumte zwar ein, „dass Russland taktische und territoriale Gewinne macht und dadurch Druck auf die Ukraine ausübt“, präzisierte jedoch, dass es sich bei den Verlusten um „winzige Gebietsteile“ handele. Ein sehr schwacher Trost angesichts „des enormen Schmerzes und Leidens“, das „die russische Nation ertragen muss“. Die Zeiten, in denen russische Soldaten beim Marsch auf Kiew ihre Paradeuniformen im Gepäck hatten, um innerhalb kürzester Zeit als Sieger in der ukrainischen Hauptstadt als siegreiche Parade einzumarschieren, sind längst vorbei. Mit dem Scheitern der Offensive der russischen Luftlandetruppen vor dem Kiewer Flughafen Hostomel gleich zu Beginn an den 24. und 25. Februar 2022 und anschliessend dem Stopp der riesigen Kolonne russischer Panzer und Lastwagen, die sich in Richtung Kiew bewegte, war der „Aufmarsch“ von Putins Armee rasch beendet. Doch die Massaker und Zerstörungen durch den Kriegsverbrecher des Kremls waren noch nicht vorbei. Er geht unerbittlich vor, zum Schaden der Ukrainer und seines eigenen Volkes.
Seit der Wahl Donald Trumps ins Weiße Haus im November 2024 ist der Ausgang des Konflikts ungewisser denn je. Ob die USA die Ukraine unterstützen oder nicht, könnte durchaus entscheidend sein. Der neue Präsident, der Ende Januar seine volle Machtbefugnis erhält, kann nicht mehr, wie er verkündet hat, innerhalb von drei Tagen Frieden in der Ukraine schaffen. Eines aber ist sicher: Er wird keinen Frieden schließen, wenn Amerika strategische und politische Verluste hinnehmen muss, denn ihm ist das Ziel ein Herzensanliegen, sein Land an die Spitze der Welt zu bringen.
(„C’l’Europe“ mit GEO und mit 6 anderen Medien. 11.11.2024)